Der Wandel der Gesichtspeelings
In der Welt der Kosmetikprodukte stellen Gesichtspeelings eine beliebte Kategorie dar, die darauf abzielt, die Haut zu revitalisieren und zu verjüngen. Lange Zeit wurden hierfür Mikroplastikpartikel eingesetzt, welche jedoch aufgrund ihrer negativen Umweltauswirkungen in die Kritik gerieten. Eine aktuelle Untersuchung von ÖKO-TEST zeigt, dass feste Mikroplastikpartikel aus den Gesichtspeelings weitestgehend verschwunden sind. Doch die Studie deckt auch auf, dass einige Produkte weiterhin problematische Inhaltsstoffe enthalten, darunter schwer abbaubare synthetische Polymere sowie giftige Schwermetalle wie Arsen und Blei.
Methodologie des Tests
ÖKO-TEST hat insgesamt 36 Gesichtspeelings untersucht, die als mechanische Peelings klassifiziert sind. Diese Produkte wurden anonym in verschiedenen Verkaufsstellen erworben, von Drogerien über Supermärkte bis hin zu Online-Shops. Die Preisspanne der untersuchten Produkte lag zwischen 0,63 und 59,90 Euro pro 100 Milliliter. Die Testmethoden umfassten die Analyse der Produktdeklarationen auf Inhaltsstoffe wie PEG/Derivate und synthetische Polymere, Überprüfungen auf bestimmte chemische Verbindungen und Schwermetalle durch unabhängige Labore sowie eine Bewertung der Verpackungsmaterialien auf umweltschädliche Substanzen.
Befunde: Giftige Inhaltsstoffe und synthetische Polymere
Die Untersuchung offenbarte, dass drei Produkte besonders bedenkliche Inhaltsstoffe aufweisen:
- Sebamed Unreine Haut Wasch-Peeling und Cattier Weißes Heilerde Peeling wurden mit Arsen belastet gefunden, wobei das Cattier-Produkt zusätzlich Blei enthielt.
- Burt’s Bees Intensives Porentiefes Peeling zeigte einen hohen Gehalt an Formaldehyd/-abspaltern.
Diese Ergebnisse sind alarmierend, da sowohl Arsen als auch Formaldehyd mit ernsthaften Gesundheitsrisiken verbunden sind, einschließlich der Möglichkeit, Krebs zu verursachen.
Umweltauswirkungen und synthetische Polymere
Obwohl das EU-weite Mikroplastikverbot ein signifikanter Fortschritt ist, zeigt der Test, dass die Herausforderungen noch nicht vollständig überwunden sind. Synthetische Polymere wie Acrylate, die in acht der getesteten Produkte gefunden wurden, sind schwer abbaubar und stellen weiterhin ein Umweltrisiko dar. Die Definition dessen, was als Mikroplastik gilt, bleibt vage, und viele dieser Polymere fallen nicht unter das aktuelle Verbot.
Implikationen für Verbraucher und Industrie
Die Ergebnisse des ÖKO-TESTs unterstreichen die Notwendigkeit für Konsumenten, bei der Auswahl von Kosmetikprodukten sorgfältig zu sein. Es zeigt auch, dass die Kosmetikindustrie ihre Innovationen in Richtung umweltfreundlicher und gesundheitlich unbedenklicher Inhaltsstoffe weiter vorantreiben muss. Für Verbraucher bedeutet dies, dass sie möglicherweise ihre Kaufgewohnheiten anpassen müssen, um Produkte zu meiden, die schädliche Chemikalien enthalten.
Abschluss: Ein Blick in die Zukunft
Die Kosmetikbranche steht an einem Wendepunkt, an dem sie die Gelegenheit hat, durch revolutionäre Innovationen in nachhaltige Produktentwicklungen zu investieren. Dies wird nicht nur dazu beitragen, die Umwelt zu schützen, sondern auch sicherere Produkte für die Endverbraucher zu schaffen. Es ist zu hoffen, dass durch anhaltenden Druck von Verbraucherschutzorganisationen, regulierenden Behörden und dem bewussten Verhalten der Verbraucher selbst, die Industrie weiterhin motiviert wird, ihre Produkte zu verbessern und transparenter zu gestalten. Dies könnte letztendlich zu einer Welt führen, in der Schönheitspflege und Umweltverträglichkeit Hand in Hand gehen.
Original Beschreibung von Öko-Test:
"Bravo: Feste Mikroplastikpartikel sind aus Gesichtspeelings verschwunden. Nicht ganz so bravo: Einige Produkte enthalten immer noch schwer abbaubare synthetische Polymere, wie unser Test zeigt. Dreimal sehen wir rot: Die Peelings der Marken Sebamed und Cattier fallen mit giftigem Arsen auf, Burt’s Bees mit Formaldehyd/-abspaltern."