Video on Demand Test (Teil 2) - Netflix
In unserer Reihe vergleichen wir insgesamt sechs Anbieter von Streaming Diensten, wobei wir sowohl auf das Angebot als auch auf das Preisgefüge eingehen. Nachdem wir im ersten Teil Amazons Instant Video auf den Zahn gefühlt haben, führen wir unseren Test mit dem zweiten US Anbieter fort.
Als zweiten Vertreter der Video-on-Demand Anbieter möchten wir uns Netflix ansehen, der u.a. auch durch die Serie "House of Cards" bekannt wurde. Allerdings läuft die aktuelle Staffel noch beim Anbieter Sky, da Netflix erst seit 2014 in Deutschland zu sehen ist und das Unternehmen damals noch die Rechte an Sky veräußert hatte. Dennoch ist Netflix in Sachen Serien inzwischen sehr gut aufgestellt und bietet ein sehr gutes sowie umfangreiches Angebot in dem Segment.
Ähnlich wie bei Amazon Prime Instant Video produziert auch Netflix dabei selbst Serien, die teils Kultstatus haben. Anders ist aber das Preisgefüge beim Anbieter, das je nach Abo auch HD Inhalte beinhaltet. Während im günstigsten Paket für knapp 8 Euro/Monat (7,99 €) der Nutzer ausschließlich SD-Auflösung angeboten bekommt, sind ab 9 Euro/Monat auch HD oder gar Ultra HD Inhalte (Premium Paket für 11 Euro/Monat) verfügbar, wobei letztere noch eher rar gesät sind. Netflix bietet seinen Dienste als Flatrate an, sodass man sich als Nutzer keinerlei Gedanken darum machen muss ob Zusatzkosten zum gewählten Abomodell hinzukommen. Dabei sind derzeit drei Modelle wählbar, die je nach Abo auch das gleichzeitige Darstellen auf mehreren Endgeräten unterstützen.
Lediglich beim Einsteigerprogramm für 8 Euro/Monat sind HD Inhalte nicht verfügbar, sodass speziell Besitzer von großen Smart TVs oder Beamern mit der Darstellung nicht ganz zufrieden sein können. Standard Auflösung ist hier doch zu mager, sodass diese Option eigentlich uninteressant ist und man zwangsläufig zum nächstgrößeren Abo greifen muss.
Installation und Bedienung
Da alle Smart TVs mit Internetzugang die Inhalte darstellen können und die Bedienung sehr einfach ausfällt, ist eine Installation nicht nötig. Doch auch andere Geräte wie die XBox oder Playstation können ohne Probleme das Programm abrufen, wobei das ähnlich funktioniert wie bei einem TV Modell. Das Menü ist bei Netflix extrem schlicht was allerdings auch die Navigation sehr einfach macht. Die verfügbaren Inhalte können auch mit der Suchfunktion durchgestöbert werden und mit einem Klick gelangt man zu dem gewünschten Titel.
Doch auch mit dem Chromecast von Google kann das Angebot aufgerufen sowie genutzt werden. Dabei wird der Stick von Google einfach in einen freien HDMI Anschluss gesteckt und mit einem Internetfähigen Geräte wie Tablet oder Smartphone verbunden. Mittels App kann das Ganze gesteuert sowie auf den Chromecast übertragen werden, wobei das in der Praxis sehr gut klappt.
Qualität, Angebot und Stärken
Wie bereits erwähnt ist Netflix speziell in Sachen Serien und hier auch mit eigenen Produktionen sehr gut aufgestellt. Allerdings kann das in Deutschland verfügbare Angebot bei weitem nicht mit dem konkurrieren, das in den USA erhältlich ist. Dies hängt aber mit diversen Lizenzrechten zusammen, die nicht ohne weiteres auf Deutsches Recht übertragen werden können, sodass man dem Hersteller keinen Vorwurf machen kann.
Allerdings stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Premium Pakets, da zumindest derzeit noch die Anzahl der UHD Angebote mäßig ist. Zudem darf man auch die Frage stellen ob es sinnvoll sein kann, dass vier Nutzer gleichzeitig dasselbe Programm nutzen. Zwar kann es durchaus vorkommen, dass zwei Nutzer gleichzeitig in demselben Haushalt Netflix nutzen möchten aber mehr wohl in der Regel auch nicht, sodass das Angebot „Standard“ für knapp 9 Euro/Monat zumindest in den nächsten Jahren wohl mehr als ausreichend sein sollte.
Erfreulich ist dafür die Tatsache, dass der Kunde monatlich kündigen kann wenn er Netflix nicht mehr nutzen möchte. Dies haben nahezu alle Anbieter derart geregelt, sodass der Kunde hier auf jeden Fall der König ist und sich nicht mit Kündigungsfristen herumschlagen muss.
Bei der Qualität bei Bild und Ton kann Netflix ebenfalls überzeugen und so kann man allen Nutzern das Paket Standard empfehlen. Zwar bietet Netflix keine große Auswahl an aktuellen Filmen aber dafür tolle Serien, die teils selbst produziert wurden, sodass man auch in Zukunft mit dem US Anbieter rechnen muss. ZUdem arbeitet das US Unternehmen stetig am Ausbau seines Filmangebots, sodass im Laufe der Zeit dieses sicherlich mit den Konkurrenten ebenbürtig sein sollte.
Selbstverständlich kann man auch hier das Ganze in Ruhe testen und sich kostenlos anmelden, wobei nach der 30-tägigen Phase das Abo aktiv gekündigt werden muss, um keine bösen Überraschungen erleben zu müssen.